Nieuport 28

ein Baubericht von Werner Kamphausen
Herbst 2017
Kommentare und Anmerkungen erwünscht   
 
Mein aktuelles Projekt ist der Nachbau einer Nieuport 28 Meteor nach einem Plan von Timo Starkloff.
Den Plan habe ich auf 140% vergrössert, so gibt's eine Spannweite von 144 cm, das entspricht in etwa einem Massstab von 1:5.5
 

Das Original

Die Nieuport 28 (N.28C-1) ist ein französisches Doppeldecker-Jagdflugzeug, das 1918 während des Ersten Weltkrieges erstmals eingesetzt wurde. Das Flugzeug wurde von Gustave Delage entworfen und flog erstmals im Juni 1917.
Es war das erste Flugzeug, welches von Piloten des American Expeditionary Force (AEF) im Ersten Weltkrieg im Luftkampf eingesetzt wurde. Beim zweiten Patrouilleneinsatz der AEF am 14. April 1918 wurden zwei gegnerische Maschinen abgeschossen. Die Piloten waren Alan Winslow und Douglas Campbell vom 94th Aero Squadron. Obwohl die Nieuport 28 bereits als veraltet galt und durch die SPAD S.XIII ersetzt werden sollte, konnten amerikanische Piloten viel mehr Luftsiege als Verluste der Maschine melden. Die Maschine war wendiger als die SPAD, hatte aber oftmals Motorprobleme. Die Bespannung konnte sich im Sturzflug lösen. Trotzdem wurde die Maschine von vielen amerikanischen Piloten, wie beispielsweise Quentin Roosevelt, dem Sohn des früheren US-Präsidenten Theodore Roosevelt und dem Fliegerass Eddie Rickenbacker geflogen.
(auszugsweise aus Wikipedia)
 
Die Masse des Originals ...und des Modells
Spannweite800 cm 144 cm
Länge650 cm 117 cm
Höhe248 cm 44 cm
Leergewicht533 kg ca. 2 kg
MotorUmlaufmotor mit 160 PS (119 kW) O.S. 10ccm 4-Takter
 
 ...und jetzt zum Bau
 
 
Los geht's mit dem inneren Rumpfgerüst.
Dank Enricos Mickymausohr und den gefrästen Stäbchen trocknet hier schon das Seitenleitwerk.
Und weiter geht's mit dem Rumpf.
Das Fräsen der GFK-Teile erfolgt im Wasserbad. So hab ich keinen Staub, der bestimmt nicht sehr gesund ist, und dem GFK schadet's nicht!
Mittlerweile habe ich das vergessene Teil R9 irgendwie reingekriegt und kann den Baldachin und die Sperrholz-Rumpfspanten kleben.
Die Verbindungsstellen vom Baldachin zum Holz habe ich noch mit Epoxy, angedickt mit etwas Baumwollflocken zusätzlich verklebt.
Solange das alles trocknet habe ich die Randbögen fürs HLW laminiert. Dafür wurde eine Form gefräst, dann die Balsastreifen einfach drum gelegt, miteinander verklebt und bis zur Trocknung mit Klebeband gesichert.
Auch Gutes kann man noch verbessern: In die Laminierformen entsprechende Löcher gesägt (oder gleich gefräst!) - so muss man keine Klebstreifen verwenden, sondern kann mit Klammern arbeiten.
Mein Freund Erwin hatte die Idee, Danke.
Fast schon fertig, nur noch trocknen!
Weiter geht's! Das Servo-Kabinett gebastelt und an den Motorspant gegeklebt.
Hier der Motorraum, komplett mit Epoxy ausgestrichen, um die Elektronik vor öl und Treibstoff zu schützen. Hat sich auch wegen des Motorspants bewährt.
Der OS-60, ein Oldtimer Viertakter mit offenen Ventilen darf schon mal probesitzen.
Der Tank mit Styro rundrum passend eingebaut.
Endlich noch das Servobrett für das Drosselservo. Hier ist auch noch Platz für den Akku.
Einschlagmuttern fürs Fahrwerk eingepasst.
Mit dem Einkleben der Spantenleisten angefangen.
 
Alle Leisten eingeklebt und verschliffen.
Den vorderen Teil der Beplankung, dort wo das Fahrwerk und die Servos sind, mach ich aus Sperrholz und schraubbar. Dazu habe ich 2 Sperrholzteile 1mm um den Rumpf gelegt und miteinander flächig verleimt. So bleibt's nach dem Trocknen in Form und kann richtig angepasst werden.
Der erste Teil der Rumpfbeplankung ist geklebt und trocknet...
Die Beplankungsteile biege ich immer vor, indem ich sie auf der Oberseite nass mache und dann um einen geeigneten Gegenstand (hier eine Papprolle) spanne und so trocknen lasse.
Die Rumpfbeplankung ist fertig - auch die Nackenstütze ist schon geklebt und geschliffen.
Der Deckel aus Sperrholz ist eingepasst und kann geschraubt werden
Die beiden Servos für Höhe und Seite eingebaut.
Hier nochmal zum Anschauen die Fahrwerksverschraubung. Der vordere Teil wird durch den Sperrholzdeckel abgedeckt. Das hintere Montageloch wird einfach mit der Bespannung verschlossen.
Jetzt geht's mit der Haube los, da kommt die gute alte Dekupiersäge mal wieder zum Einsatz. Die grob vorgeschnittenen Styroplatten werden in der Mitte auf eine Schraube gesteckt und der richtige Radius eingestellt.
Durch Drehen mit der Hand gibt's eine perfekte runde Scheibe.
Das mach ich fünfmal, ergibt eine Höhe von 10 cm.
Hier sind die Scheiben zusammengeklebt und verschliffen.
Der nächste Schritt ist das Beziehen mit Glasfaser und Epoxidharz.
Schliesslich, nach einem Zwischenschliff, wird die Urform mit 2K-Spachtelmasse gespachtelt.
Dann sauber schleifen, zum Schluss mit 600er nass. Anschliessend habe ich Trennwachs einpoliert, reichlich Gelcoat aufgetragen und dann wieder mit 2 Lagen Glas und Harz bezogen.
Falls hier jemand mitliest, der mir Tipps geben kann, wie man's besser macht, bitte schreiben. Ich mach das zum ersten Mal.
Zwischenzeitlich fang ich mal mit dem unteren Flügel an.
Mit den Kohleholmen und Seku geht das ruckzuck.
Ich verwende Flächenservos vom King, hier schön eingepasst.
Die Flügelohren angeklebt und die Nasenleiste beim Trocknen.
Hier sind die Querruder bereits getrennt und verkastet.
Die Flügel-Rumpfanformung habe ich aus Resten gebastelt.
Zwischendurch noch die Räder angefangen. Jedes Rad besteht aus zwei Hälften. In jeder Hälfte wird die Nabe mit dem Radkranz durch je 8 Speichen aus CFK verklebt
Die beiden Hälften werden dann um 1/16 verdreht miteinander verleimt.
Hier steht der Vogel schon auf eigenen Rädern, nur die Moosgummibereifung fehlt noch.
Dann geht's weiter mit den oberen Flügelhälften. Dank CFK-Holmen und Seku wieder ruckzuck erledigt.
Hilfsnasenleise und Endleiste angeklebt.
Beplankung geklebt und fixiert.
Flügelohren geklebt und mit den Dreiecken verstärkt. Ins vordere Viertel klebe ich zur Verstärkung noch ein Stück Balsa 3mm gesperrt (Faserverlauf um 90° gedreht).
Flächenhälften verklebt, beplankt und Verstärkungen eingepasst. Dann mit einem Glasstreifen und Epoxi die Verbindung verstärkt.
Und weil ich grad am Harzen war, habe ich die Haube nochmal mit einer Lage Glas überzogen. Mit Timos Tipps hab's auch ich aus einem Stück geschafft, ich nenn dass Wursthaut-Technik ;-)
2 x mit 2K Acrylfiller gefillert sieht's schon einigermassen nach was aus.
Und bis die Haube trocken ist, kann man ja schonmal mit Bügeln anfangen.
Die Oberseite vom unteren Flügel und die Unterseite vom oberen Flügel.
Motorhaube endlich fertig lackiert und Motor- und Auspuffausschnitt gemacht.
Die Räder sind hier auch schon fertig und montiert.
Nach langem überlegen habe ich auch eine Lösung für den Hecksporn gefunden.
Zum Sichern des HLW hab ich zusätzlich einen Dübel mit eingeklebt.
Der Kampfesel darf natürlich nicht fehlen.
Endlich fertig bespannt.
Hier der eingebaute Oldtimer.
Fertig für den Erstflug.
Kurz vor dem Start hab ich schon ein bisschen Nervenflattern.
Ein super schönes Flugbild.
Auch die Landung ging glatt.